Der CB-Funk (engl. citizens band radio) ist eine Jedermannfunkanwendung, ein kostenfrei nutzbarer Sprech- und Datenfunk, dem ein Frequenzband um 27 MHz (11-Meter-Band) zugewiesen ist. Der dem CB-Funk zugeteilte Frequenzbereich liegt am oberen Ende der Kurzwelle und reicht in Deutschland von 26,565 MHz bis 27,405 MHz (80 Kanäle), europaweit von 26,965 MHz bis 27,405 MHz (40 Kanäle).

KanalFrequenz (MHz)BesonderheitKanalFrequenz (MHz)Besonderheit
0126,965empfohlener Anrufkanal (FM)0226,975inoffizieller Berg-DX-Kanal (FM)
0326,985inoffizieller Prepper/Notfunk-Kanal[4]0427,005empfohlener Anrufkanal (AM)
0527,015Kanal wird von italienischen Fernfahrern in Deutschland und Italien benutzt. Kanal wird von Schwerverkehrsbegleitungen in Vorarlberg / Westösterreich benutzt. (FM)0627,025Datenkanal (D)
0727,035Datenkanal (D)0827,055 
0927,065Fernfahrerkanal (AM)/weltweiter Notrufkanal1027,075 
1127,085freigegeben zur Zusammenschaltung mehrerer CB-Funkgeräte über eine Internetverbindung in Deutschland1227,105 
1327,115 1427,125oft verwendet für Spielzeug-Fernsteuerungen (mittels Selektivton)
1527,135Anrufkanal für Deutschland in SSB (27,135 USB)1627,155Funkverkehr mit und zwischen Wasserfahrzeugen
1727,165Kanal wird von dänischen Schwertransportfahrern in Deutschland und Dänemark benutzt.1827,175 
1927,185empfohlener Fernfahrerkanal (FM)/oft von Walkie-Talkies genutzt/teilweise auch als Notrufkanal angegeben/auch von Babyfonen genutzt2027,205zum Antennenabgleich genutzte Mitte bei 40-Kanal-Geräten, wird in Österreich sehr oft für Schwertransportfahrten benutzt
2127,215türkischer Anrufkanal in Deutschland und Europa (FM)2227,225oft von Walkie-Talkies genutzt, auch von Babyfonen genutzt, wird auch als Anrufkanal für rumänische Fernlastfahrer verwendet
2327,255Die Kanäle 23, 24, 25 sind sog. Dreher, sie folgen nicht dem aufsteigenden 10-kHz-Raster2427,235Datenkanal (D)
2527,245Datenkanal (D), international
In LSB: SSTV, ROS
In USB: JS8call, PSK31 und weitere
2627,265 
2727,275 2827,285Kanal wird von polnischen Fernfahrern in Deutschland benutzt: Anrufkanal in Polen, wobei allgemein die CB-Kanalfrequenz in Polen um 5 kHz niedriger ist.
2927,295Freigegeben zur Zusammenschaltung mehrerer CB-Funkgeräte über eine Internetverbindung in Deutschland3027,305inoffizieller DX-Kanal (FM), Anrufkanal für Funker aus dem ehemaligen Jugoslawien
3127,315inoffizieller DX-Kanal (FM)3227,325 
3327,335inoffizieller Prepper-/Notfunk-Kanal (SSB) (27.335 USB)3427,345freigegeben zur Zusammenschaltung mehrerer CB-Funkgeräte über eine Internetverbindung in Deutschland
3527,355 3627,365Datenkanal USB ROS international & WSPR intern.
3727,375Gateway-Kanal Österreich, FM3827,385inoffizieller internationaler DX-Kanal (LSB)
3927,395Freigegeben zur Zusammenschaltung mehrerer CB-Funkgeräte über eine Internetverbindung in Deutschland4027,405ab März 2016 freigegeben zur Zusammenschaltung mehrerer CB-Funkgeräte über eine Internetverbindung in Deutschland (FM/AM/SSB in D) ), Anrufkanal für ungarische Fernlastfahrer (USB)
4126,565Ab März 2016 Freigegeben zur Zusammenschaltung mehrerer CB-Funkgeräte über eine Internetverbindung in Deutschland (FM), inoffizieller DX-Kanal (FM)4226,575inoffizieller DX-Kanal (FM)
4326,585 4426,595 
4526,605 4626,615 
4726,625 4826,635 
4926,645 5026,655 
5126,665 5226,675Datenkanal (D)(FM)
5326,685Datenkanal (D)(FM)5426,695
5526,705 5626,715 
5726,725 5826,735 
5926,745 6026,755 
6126,765Freigegeben zur „Zusammenschaltung mehrerer CB-Funkgeräte über eine Internetverbindung“ in Deutschland6226,775 
6326,785 6426,795 
6526,805 6626,815 
6726,825 6826,835 
6926,845 7026,855 
7126,865Freigegeben zur „Zusammenschaltung mehrerer CB-Funkgeräte über eine Internetverbindung“ in Deutschland7226,875 
7326,885 7426,895 
7526,905 7626,915Datenkanal (D)(FM)
7726,925Datenkanal (D)(FM)7826,935 
7926,945 8026,955Freigegeben zur „Zusammenschaltung mehrerer CB-Funkgeräte über eine Internetverbindung“ in Deutschland

Weil die Frequenzen der Kanäle 41 bis 80 nicht europäisch harmonisiert sind, bestehen entlang der Grenzen zum Ausland (Ausnahme: Grenze zur Tschechischen Republik, die hat ebenfalls 80 Kanäle) so genannte Schutzzonen. Innerhalb dieser Schutzzonen dürfen die nationalen Zusatzkanäle mit ortsfesten CB-Funkstellen nicht bzw. nur mit einer Einzelfrequenzzuteilung der BNetzA genutzt werden. Portabel- und Mobilstationen dürfen die nationalen Zusatzkanäle auch in den Schutzzonen nutzen, solange keine Störungen auftreten. Eine Liste der Landkreise, Städte und Regionen, die sich innerhalb der Schutzzonen befinden, ist in der Allgemeinen Frequenzzuteilung für den CB-Funk enthalten.

Regulierung des CB-Funks

Der CB-Funk ist eine Funkanwendung im Mobilen Landfunkdienst. Die für den CB-Funk benutzten Geräte müssen den Anforderungen des „Gesetzes über Funkanlagen und Telekommunikationsendeinrichtungen“ (FTEG) genügen. Die Geräte müssen vom Hersteller für den Betrieb in Deutschland vorgesehen und mit dem CE-Kennzeichen versehen sein. Den Geräten muss eine Bedienungsanleitung und eine Konformitätsbescheinigung beiliegen.

Die zulässigen technischen Parameter und Nutzungsbestimmungen sind in der «Allgemeinzuteilung von Frequenzen für den CB-Funk»[6] festgelegt, die die BNetzA als Vfg. 132/2019 in ihrem Amtsblatt veröffentlicht hat.

Auf allen 80 in Deutschland freigegebenen Kanälen ist Sprachübertragung in der Modulationsart FM (F3E)/PM (G3E) mit einer effektiven Strahlungsleistung von 4 W (ERP) erlaubt. Auf den Kanälen 1 bis 40 sind auch die Modulationsarten AM (A3E) mit 4 W (ERP) und SSB (J3E) mit 12 W Hüllkurvenspitzenleistung (PEP) zugelassen.

Auch CB-Funkanlagen können der Verordnung über das Nachweisverfahren zur Begrenzung elektromagnetischer Felder (BEMFV) unterliegen. Das ist in der Regel dann der Fall, wenn die Anlage ortsfest in der Modulationsart SSB betrieben wird und die Strahlungsleistung 10 W EIRP überschreitet. In solchen Fällen ist eine kostenpflichtige Standortbescheinigung der BNetzA erforderlich, in der Schutzabstände rund um die Antenne zum Schutz von Personen in elektromagnetischen Feldern festgelegt sind.

Der CB-Funk genießt keinen Schutz vor Störungen durch andere Frequenznutzer (z. B. Babyfone, Fernsteuerungen für Modelle), die u. a. im sog. ISM-Bereich (26,957–27,283 MHz) arbeiten.

Nutzung

Für die Sprachübertragung wird in Deutschland überwiegend Frequenzmodulation verwendet. Amplitudenmodulation wird vorwiegend von LKW-Fahrern benutzt, die aus historischen Gründen oft den Kanal 9 verwenden. Allerdings ist der Kanal 9 auch ein Notrufkanal. Der Einsatz von Einseitenband-Modulation (SSB) auf den Kanälen 1 bis 40 ist das Interessengebiet technisch interessierter Funkfreunde und in der Praxis noch eher selten anzutreffen, erlebt aber seit einiger Zeit einen Aufschwung.

Darüber hinaus sind acht Kanäle auch zur Datenübertragung freigegeben. Die Kanäle 6, 7, 24, und 25 dürfen alle üblichen Betriebsarten zur Datenübertragung verwendet werden, auf den Kanälen 52, 53, 76 und 77 nur solche, die auf Frequenz- bzw. Phasenmodulation basieren. In der Praxis wurde anfangs vorwiegend die dem Amateurfunk entlehnte Betriebsart Packet Radio benutzt. Zunehmend finden aber auch andere, ebenfalls aus dem Amateurfunkbereich stammenden Betriebsarten wie z. B. RTTY, PSK31, MT63, MFSK 16, SSTV und FAX Verwendung.

Die Anbindung von CB-Funkgeräten mittels Internet an ein Sprachfunknetzwerk ist auf neun Kanälen genehmigt. Unbemannte automatisch betriebene CB-Funk-Stationen, die für die Sprachübertragung mit dem Internet zusammengeschaltet sind, dürfen nur auf den Kanälen 11, 29, 34, 39, 40, 41, 61, 71 und 80 betrieben werden. Während des Betriebs einer unbemannten automatisch arbeitenden CB-Funkanlage ist die telefonische oder sonstige Erreichbarkeit des für diese Funkanlage Verantwortlichen zu gewährleisten.

Funk im Kfz

Der Einbau von Funkgeräten, die ab dem 11. Januar 2005 in Verkehr gebracht wurden, in Kraftfahrzeuge (PKW/LKW) mit Erstzulassung ab 17. Juni 2003 ist nur gestattet, wenn das Funkgerät mit einem E-Zeichen oder einem CE-Zeichen gekennzeichnet ist. Das CE-Zeichen allein ist ausreichend, wenn dem Gerät eine Bescheinigung beiliegt, aus der hervorgeht, dass durch den Betrieb des Geräts sicherheitsrelevante Funktionen des Fahrzeugs nicht beeinträchtigt werden. Bei der Installation von Funkanlagen müssen ggf. Vorschriften des Kfz-Herstellers beachtet werden, ansonsten kann die Betriebserlaubnis (BE) des Fahrzeugs erlöschen.

Die Frage, ob die Benutzung eines Funkgerätes durch den Fahrer während der Fahrt zulässig ist, variiert von Land zu Land.

Deutschland

In Deutschland gilt das sogenannte Handyverbot am Steuer grundsätzlich auch für die Nutzung von Funkgeräten in Kraftfahrzeugen.[7] Von diesem Nutzungsverbot für Fahrzeugführer galt bis zum 30. Juni 2020 noch eine allgemeine Ausnahme für Sprechfunkgeräte.[8]

Schweiz

In der Schweiz ist die Benutzung eines Funkgerätes am Steuer nicht zulässig: Art. 31 des Schweizer Strassenverkehrsgesetzes sowie Artikel 3 der Verkehrsregelnverordnung schreiben vor, dass der Fahrzeugführer seine Aufmerksamkeit der Straße und dem Verkehr zuwenden muss, und dass er beim Fahren nichts tun darf, was die Bedienung des Fahrzeugs erschwert oder verhindert. Da dies auch auf das Bedienen eines Funkgerätes zutrifft, ist in der Schweiz das Funken am Steuer nicht zulässig.[9]

Österreich

In Österreich ist die Benutzung eines Funkgerätes am Steuer derzeit zulässig.[10]

Ungesetzliches

Seit Jahren ist weltweit privater Funkbetrieb außerhalb der dem CB-Funk zugeteilten Frequenzen zwischen 26 und 28 MHz zu beobachten. Eine aktive Nutzung solcher nicht zugeteilter Frequenzen stellt in Deutschland eine Ordnungswidrigkeit dar, die mit Geldbuße geahndet werden kann. Gleiches gilt für die Verwendung von Sendeleistungsverstärkern (umgangssprachlich Brenner oder Oma). Außerdem werden auch häufig modifizierte 10-Meter-Band-Amateurfunkgeräte verwendet, deren technische Parameter nicht den Nutzungsbestimmungen der CB-Allgemeinzuteilung entsprechen.

Zuständig für Ermittlungen und die Ahndung von Verstößen ist die Bundesnetzagentur. Die Rechtslage wird von Fachleuten als komplex eingestuft; Verfahren wegen Verstößen gegen die einschlägigen Funkvorschriften können aufwändig und langwierig werden und sind ohne fachkundige juristische Hilfe schwer zu gewinnen.

LandKanäle / SendeleistungBemerkung
EU-Basisrichtlinie:40 FM (4 W),   40 AM (4 W),   40 SSB (12 W)Diese Länder haben keine weitere Regelungen:

Belgien, Dänemark, Estland, Finnland, Griechenland, Irland, Island, Lettland, Kroatien, Luxemburg, Norwegen, Österreich (3/2014),[12] Portugal, Schweden, Slowenien, Ungarn, Zypern:
Sonderrichtlinien in anderen EU-Ländern:
Deutschland, Tschechien80 FM (4 W),   40 AM (4 W),   40 SSB (12 W PEP)EMVU-10-Watt-ERP-Regelung beachten
Slowakische Republik40 FM (4 W),   40 AM (4 W),   40 SSB (12 W)zusätzlich sind die deutschen Kanäle 70–80 erlaubt
Schweiz, Liechtenstein40 FM (4 W),   40 AM (4 W),   40 SSB (12 W)• Gebührenfreiheit ab 2013
• Geräte aus Deutschland bei Reisen unter 1 Monat auf 40 Kanälen erlaubt
Polen40 FM (4 W),   40 AM (4 W),   40 SSB (12 W)in Polen auch britische Frequenzen erlaubt
Spanien40 FM (4 W),   40 AM (4 W),   40 SSB (12 W)• frei für Reisende aus anderen Ländern
• auch für Geräte aus Deutschland
• Beschränkung der Benutzung auf 40 Kanäle
Italien (+RSM):40 FM (4 W),   40 AM (4 W),   40 SSB (12 W).• Für in Italien lebende Personen sind alle CB-Funkgeräte deklarationspflichtig beim zuständigen Ministerium
• Basisstations-Antennen begrenzt auf 1 W ERP.
• Für Urlauber ist CB-Funk frei.
Bulgarien, Litauen40 FM (4 W),   40 AM (1W)AM und SSB mit den neuen Leistungswerten in Vorbereitung
Großbritannien40 FM (4 W),   40 FM-UK (4 W)AM und SSB in Vorbereitung
Frankreich, Monaco40 FM (4 W),   40 AM (1W),   40 SSB (4 W)AM (4 W), SSB (12 W) in Vorbereitung
Niederlande40 FM (4 W),   40 AM (1W),   40 SSB (4 W)Noch keine Freigabe der neuen Leistungswerte geplant
Rumänien40 FM (4 W),   40 AM (1W),   40 SSB (4 W)die Freigabe der neuen Leistungswerte für AM (4 W) und SSB (12 W) ist geplant.
Malta40 FM (4 W)AM (4 W) und SSB (12 W) geplant

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